Vorhersage des Nutzerverhaltens mit Machine Learning
In der neuen Version von Analytics sind einige auf Machine Learning basierende Metriken eingebaut, die Website-Betreibern bestimmte Trends in ihren Daten vorhersagen können. Auf dieser Grundlage können Seitenbetreiber in Zukunft das Nutzungsmuster von Kunden besser prognostizieren und eine genauere Antwort auf die Frage bekommen, wann welcher Kunden wieviel ausgibt. Darüber hinaus sind die neuen Machine Learning Tools auch in der Lage, die Abwanderungswahrscheinlichkeit eines Kunden zu berechnen. Mithilfe dieser Information können sich Seitenbetreiber viel gezielter auf die Bindung einzelner Kunden fokussieren.
Verzahnung mit Google Ads
Eine weitere Neuerung von Analytics ist die stärkere Integration von Google Ads. Mit diesem Ansatz will Google Online-Marketing Experten dabei unterstützen, ihre Marketing-Maßnahmen ganzheitlich zu betrachten und ihren ROI zu optimieren. Unternehmen können ab sofort sehen, wann Nutzer ihre Firma durch eine Anzeige zum ersten Mal im Internet entdeckt, eine App installiert und einen Einkauf getätigt haben. Die stärkere Integration von Google Ads und Analytics erlaubt somit eine deutlich bessere Nachverfolgung von Conversions.
Verständnis der Customer Journey
Eine wichtige Zielsetzung, die Google mit der neuen Version von Analytics verfolgt, ist ein besseres Verständnis der Customer Journey zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden die Berichte neu zusammengestellt und vereinfacht. Das neue Berichtswesen auf Analytics ermöglicht Online-Marketern nun eine intuitivere Bedienung, die das Auffinden von relevanten Informationen erleichtert. Im Akquisitions-Bericht wird dargestellt, über welche Kanäle Kunden zum Unternehmen kommen. Und aus den Berichten zu Engagement und Nutzerbindung können Unternehmen schließen, welche Interaktionen von Nutzern ausgehen und ob diese als Kunden bestehen bleiben.
Mehr Datenkontrolle
Ein ebenso wichtiges Thema, das mit Analytics 4 verstärkt adressiert wird, ist die Datenkontrolle. In der neuen Version von Analytics haben Seitenbetreiber mehr Kontrolle darüber, welche User-Daten sie zu welchem Zeitpunkt sammeln, speichern und verarbeiten wollen. So wird Online-Marketern die Entscheidung leichter gemacht, wann sie Daten zur Optimierung von Werbeanzeigen einsetzen oder die Datennutzung beschränken wollen.
Zudem bereitet Google Analytics in der neuen Version auf eine Zukunft vor, in der Third Party Cookies und sonstige Identifier möglicherweise kaum oder gar nicht mehr für die Analyse des Nutzerverhaltens eingesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund enthält Analytics ein auf Machine Learning basierendes Modeling, das durch Cookie-Verbote entstandene Datenlücken kompensieren soll. So sollen die Modeling-Algorithmen beispielsweise in der Lage sein, Conversions über verschiedene Gerätetypen hinweg zu tracken – sogar in Fällen, in denen keine direkte Zuordnung zu einzelnen Usern möglich ist. Dieses intelligente Modeling soll Seitenbetreibern auch in Zeiten zunehmend restriktiver Datenschutzvorgaben bei der Planung und Analyse Ihrer Online-Marketing Aktivitäten unterstützen.
Fazit
Google Analytics 4 punktet mit einigen neuen und vor allem intelligenten Features. Trotzdem sollten Seitenbetreiber nicht unüberlegt auf die neue Analytics-Version umsteigen, sondern sich zuvor im Detail mit den Neuerungen beschäftigen. Wichtig zu wissen ist diesem Zusammenhang, dass sich auch die Art der Datensammlung geändert hat. Beim Umstieg auf die neue Version kann es somit zu Brüchen in der Vergleichbarkeit kommen. Um historische, aktuelle und zukünftige Daten vergleichbar zu halten, sollten Seitenbetreiber deshalb besser eine neue Google Analytics 4 Property aufsetzen und sie über einen gewissen Zeitraum parallel zu ihrer alten Property laufen lassen.