Den Chancen der Digitalisierung wird häufig zu wenig Beachtung geschenkt

Ob Social-Media-Auftritt, E-Mail für die Geschäftskorrespondenz, Online-Bewerbungen oder digitales Dokumentenarchiv - für zahlreiche Unternehmen sind derartige Begriffe schon längst nicht mehr fremd, da sie sich bereits für die Digitalisierung entschieden haben. Doch viele Unternehmen haben das Digital-Potential noch nicht erkannt.

Bitkom Research präsentierte die Zahlen der Digitalisierungs-Umfrage

Die Zahlen zeigen, dass jedes dritte Unternehmen der Meinung sei, die Digitalisierung habe ein "mittleres oder großes Potential", damit in weiterer Folge neue Geschäftsmodelle entwickelt werden könnten (38 Prozent). Jedes dritte Unternehmen sei auch der Meinung, neue Produkte schaffen und somit neue Dienste anbieten zu können (37 Prozent). Drei Viertel waren hingegen der Ansicht, dass die Kundenakquise vorangebracht werden könnte (75 Prozent) - auch eine Verbesserung der Kundenbetreuung sei möglich (73 Prozent). 58 Prozent der Unternehmen seien der Meinung, dass die allgemeine Effizienz gesteigert werden könnte, wobei vier von zehn Unternehmen glauben, die Gewinne steigern (44 Prozent) und Kosten senken zu können (40 Prozent).

Zudem sei die Hälfte der befragten Unternehmen (48 Prozent) überzeugt, die Digitalisierung würde auch zu einer Internationalisierung beitragen. "Die Unternehmen müssen größer denken, wenn sie sich mit der digitalen Transformation beschäftigten", so Dr. Bernhard Rohleder, der Bitkom-Hauptgeschäftsführer. "Stellt das Unternehmen hervorragende Produkte her, sollte es in weiterer Folge überlegen, wie die Produkte mit einer wertvollen Dienstleistung kombiniert werden können. Nur dann, wenn stark nachgefragte Dienstleistungen angeboten werden, ist auch der Aufbau eines ganzen Ökosystems möglich", ist Rohleder überzeugt.

"Die deutsche Wirtschaft wird sich verändern"

Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter angestellt haben, glauben sehr wohl, dass die Digitalisierung ein enormes Potential für grundlegende Veränderungen hat. 44 Prozent seien der Meinung, es könnten neue Geschäftsmodelle entwickelt werden; 45 Prozent glauben, dass auch neue Dienstleistungen angeboten und neue Produkte hergestellt werden könnten. Aber nicht alle Branchen sind zuversichtlich: 45 Prozent der Handelsunternehmen erkennen ein mittleres oder großes Potential; in der Industrie sind es gerade einmal 34 Prozent, bei den Dienstleistern sind 36 Prozent dieser Meinung.

Dienstleister sind jedoch der Ansicht, dass neue Angebote geschaffen werden könnten - bei den Händlern sind es gerade einmal 36 Prozent und in der Industrie 31 Prozent. "Die deutsche Industrie, die besonders stark ist, muss die neuen Chancen nutzen und auch Wege betreten, die noch unbekannt sind. Es sind vor allem digitale Plattformen, der 3D-Druck oder auch selbstlernende Maschinen und die künstliche Intelligenz, die die deutsche Wirtschaft verändern werden", so Rohleder.

Bitkom Research befragte 503 Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer von Unternehmen, die mindestens 20 Mitarbeiter hatten.

Weitere Informationen finden Sie bei der Bitkom – www.bitkom.org