Mittelstand lässt sich kaum zum Thema Digitalisierung beraten
Veröffentlicht am:
Mai 31, 2017
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Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung der Produktion und der Wirtschaft insgesamt sind Beratungsleistungen spezialisierter Dienstleister bei Mittelständlern erstaunlich wenig gefragt.
Eine aktuelle Studie im Auftrag der Bitkom fand heraus, dass gut Dreiviertel der befragten Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen keine Beratungsleistungen von außerhalb für die Digitalisierung ihrer Unternehmen in Anspruch nehmen wollen.
Die großen Unternehmen liefern ein anderes Bild
Aus der gleichen Studie folgt ein völlig anderes Bild bei größeren Unternehmen. Nur ein Viertel der Unternehmen plant bislang keine Hilfe von außerhalb ein, knapp die Hälfte hat Beratungsleistungen bereits in Anspruch genommen, ein weiteres Viertel plant die Inanspruchnahmen externer Experten für die Umsetzung. Die Zahlen zwischen den größeren Unternehmen und dem Mittelstand laufen damit weit auseinander. Während externe Beratungsleistungen zum Thema digitale Transformation 49 Prozent der größeren Unternehmen bereits durchgeführt haben, sind es im Mittelstand gerade einmal 18 Prozent der Unternehmen.
Welche Gefahren sich der Mittelstand damit aussetzt
Auf die Gefahren dieses Alleingangs weißt auch der Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder ausführlich hin. Die digitale Transformation ist keine bloße Optimierung bestehender Prozesse innerhalb des Unternehmens, sondern erfordert auch einen gezielten Umbau und die Entwicklung neuer Geschäftsprozesse und -modelle. Das erkennen kleine und mittelständische Unternehmen durchaus, bei der Umsetzung in die geschäftliche Praxis hapert es dann aber allzu oft.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Erforschung und Entwicklung disruptiver Technologien in diesem Rahmen meist außerhalb der Branche stattfindet. Wer somit keinen echten Wettbewerbsnachteil erleiden oder Gefahr laufen will, mit veralteten Technologien zu arbeiten oder gar mit veralteten Produkten aus dem Markt verdrängt zu werden, braucht Expertenwissen im Bereich der digitalen Transformation. Expertise als Beratungsleistung ins Unternehmen zu holen und durch den Austausch mit Startups in diesem Bereich die eigenen Produktions- und Geschäftsprozesse aktuell zu halten, ist somit ein wichtiger Bestandteil, um im Markt zu bleiben.
Unterschiede in den Branchen deutlich
Ein weiterer Blick auf die Zahlen, die die Bitkom-Studie geliefert hat, offenbart noch weitere Unterschiede. Nicht nur differenziert die Bereitschaft, Beratungsleistungen ins Haus zu holen, zwischen Mittelstand und größeren Unternehmen, sondern auch innerhalb der Branchen. Der Mittelstand ist somit nicht nur generell zurückhaltend, er ist auch je nach Branchenzugehörigkeit stark oder sehr stark zurückhaltend, was Beratungen zur digitalen Transformation angeht.
Überraschenderweise liegen die Dienstleister vorn, was die Inanspruchnahme externer Beratungsleistungen zur digitalen Transformation angeht. Gut 26 Prozent der Mittelständler in dieser Branche haben das bereits getan, weitere drei Prozent planen, eine solche Hilfestellung in Anspruch zu nehmen. Bei der Industrie sind immerhin 23 Prozent bisher mit Beratungsleistungen in Kontakt gekommen, weitere sieben Prozent planen dieses. Besonders zurückhaltend ist der Handel, nur zwölf Prozent haben Beratungsleistungen nachgefragt, weitere zwölf Prozent planen solches. Gerade hier sollte ein Umdenken zügig stattfinden.
Einige Unternehmen haben sicherlich Angst, dass die Beratung lediglich zu Papier führt, welches aber am Ende nicht zu gebrauchen ist. „Wir bei asioso stehen für Beratung mit Bodenhaftung. Wir produzieren keine abgehobenen Präsentationen sondern Ideen & Konzepte, die sich nachweislich umsetzen lassen“, so asioso-Geschäftsführer Nico Rehmann
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