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Mobile Health: Hilfe für chronisch Kranke?

Veröffentlicht am:

Juni 28, 2017

Lesezeit:

Minuten

Mobile digitale Gesundheitsanwendungen versprechen weitreichende Perspektiven und bieten zudem großes Potential - das ergab die Studie "Mobile Heath - Mit differenzierten Diensten zum Erfolg" von Bitkom und Deloitte. Therapeutische Anwendungen für chronisch kranke Menschen können, so die Studie, einen hohen Nutzen bieten - für Patienten und auch für die Ärzte. Derzeit werden die Mobile Health (mHealth) Anwendungen aber kaum angeboten - es fehlen die passgenauen Angebote.



Bedenken, die in Richtung Datenschutz gehen, gibt es kaum noch. Damit die Anwendungen demnächst auch in den therapeutischen Praxen angeboten werden, muss der regulatorische Rahmen entlang einer digitalen Realität definiert werden. Dabei könnte sich die traditionelle Rolle des Arztes gravierend verändern. Schlussendlich kann er die Gesundheitsdaten des Patienten empfangen und aktiv werden, wenn sich die Werte verändern. "Smartwatches und Fitness-Tracker sind die Türöffner für Mobile Health. Es muss uns gelingen, dass wir überzeugende Anwendungen bieten, die einen sichtbaren Effekt mit sich bringen. Nur so ist es möglich, dass wir die Therapien derart verändern können, sodass der Lebensstil unterstützt wird", so Dr. Andreas Gentner, Leiter und Partner der Technology, Media & Telecommunications EMEA. Wichtig ist, dass auch der Schutz der Gesundheitsdaten verbessert wird - nur dann, wenn die Patienten den neuen Systemen vertrauen, werden sie diese auch in Anspruch nehmen.

 

Man benötigt branchenübergreifende Kooperationen

Fakt ist, dass medizinische Daten, die im Gesundheitssektor zur Verfügung stehen, Leben retten. Die kluge und konsequente Nutzung und der bestmögliche Schutz der Daten sind unerlässlich. Natürlich spielt auch die Offenheit der Patienten eine große Rolle - werden sie die Daten zur Verfügung stellen? Folgt man der Studie, so vertrauen die Menschen den Ärzten: 55 Prozent würden den Ärzten ihre Gesundheitsinformationen überlassen. In die Krankenkassen haben die Menschen jedoch weniger Vertrauen. "Ein großes Potential gibt es bei der Echtzeit-Übermittlung der Vitaldaten, die von den Ärzten eingeholt werden. Aufgrund der mobilen Daten ist es möglich, dass genauere Diagnosen und somit schnellere Entscheidungen möglich werden. Das Gesundheitssystem ist natürlich komplex, sodass wir vor einer großen Hürde stehen. Das betrifft die Hersteller und auch die Entwickler neuer Angebote, die Krankenkassen, die Leistungserbringer und natürlich auch die Patienten. Der Schlüssel wird die branchenübergreifende Kooperation sein, sodass das volle Potential von Mobile Health ausgeschöpft werden kann", so Dr. Bernhard Rohleder, der Hauptgeschäftsführer von Bitkom.

 

Noch erkennen die Patienten keinen Mehrwert

Mobile, internetfähige Endgeräte - wie etwa Smartphones - sind in Deutschland in fast jedem Haushalt zu finden. Doch das bedeutet nicht, dass mHealth automatisch wachsen wird. Viele Patienten sehen noch keinen Mehrwert, da die Preise, die für die entsprechende Hardware bezahlt werden müssen, noch recht hoch sind. Doch das Tracking diverser Fitness-Aktivitäten, das weitere Coaching und die Motivation der Verbraucher, derartige Angebote auch anzunehmen, öffnen die Tore. Schlussendlich sorgen derartige Produkte dafür, dass den Menschen - über spielerische Mittel - klargemacht wird, dass die Gesundheit wichtig ist und die Übermittlung der Daten Leben retten kann. "Wir müssen die einfachen und generischen Angebote nun noch besser machen und dafür sorgen, dass die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Patientengruppen erfüllt werden. Dabei achten wir darauf, dass wir die Patienten erreichen, die chronisch krank sind", so Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Leiter und Partner von Sciences & Health Care.

 

Nun sind die Hersteller an der Reihe

Derzeit sind mobile Gesundheitsanwendungen für drei Gruppen interessant: chronisch Kranke, sportlich Aktive und Übergewichtige. Die Weiterentwicklung der digitalen Angebote ist besonders wichtig - hier sind vor allem die Gerätehersteller, die Telekommunikationsanbieter, die Krankenkassen, die Internetfirmen, die Pharmaindustrie und auch die Start-ups gefragt, die sich vorwiegend mit der App-Entwicklung auseinandersetzen. Digitalunternehmen können nicht zu unterschätzende Beiträge zur Verbesserung der aktuellen Gesundheitsvorsorge beitragen. Damit die Digitalunternehmen jedoch die Schlüsselrolle einnehmen, benötigt man aber intelligente Kooperationsmodelle.

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