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Ist Unified Commerce das neue Omnichannel 2.0?

Veröffentlicht am:

März 08, 2017

Lesezeit:

Minuten

Während sich viele Unternehmen noch schwer tun Ihren Onlinehandel mit dem stationären Handel zu verbinden und die einzelnen Kanäle untereinander kommunizieren zu lassen, kommt aus Übersee ein neuer Trend der sich Unified Commerce nennt. 

Doch was bedeutet das und ist Unified Commerce noch ein weiteres Buzzword mit dem man sich in fachlichen Diskussionsrunden in den Vordergrund stellen kann? Oder handelt es sich um das neue Omnichannel 2.0 im E-Commerce?

Woher kommt der Begriff Unified Commerce

Zum ersten Mal ist dieser Begriff in einer Studie von Boston Retail Partners (BPR) erschienen. In erster Linie geht es laut BPR darum, die positiven Kundenerfahrungen als oberste Priorität zu betrachten. Dies kann mittels einer konsolidierten Plattform geschehen, um sich auf diesem Wege von den internen Kanälen zu lösen, die wiederrum Ihre eigenen Datensilos benutzen. Stattdessen liegt die E-Commerce Zukunft in einer zentralisierten Single Real-Time Plattform und das für alle Customer Engagement Points.


Source: Boston Retail Partners


Den meisten Lesern wird das nach einer standardisierten Omnichannel Story klingen. Ken Morris, Partner und Co-Founder von BRP erklärt den Unterschied:

„In omnichannel, you have multiple channels, but you don’t have one piece of software, one version of the truth. In the unified commerce world, it’s all connected in real time. I don’t just mean the web side, but the mobile side, the web side and the store side-all in real time.“

Im Klartext bedeutet dies, bei Omnichannel existiert das gleiche Ziel. Dies wird aber mit mehreren verbundenen Lösungen erreicht. Diese haben keinen gemeinsamen Datenbestand, sondern viele einzelne miteinander verbundene Datensilos. Unified Commerce geht einen Schritt weiter und möchte die einzelnen Kanäle in Real Time verbinden, und das kann ausschließlich mit einer zentralen Plattform geschehen.  


Suite- oder Integrations- Gedanke

Diese zentrale Plattform ist entweder eine All-In-Lösung für E-Commerce, CRM, WCM, MAM, PIM usw. oder eine Middleware die alle Daten hält. 

Diese Konzepte kommen dem einen oder anderen bekannt vor. Letztendlich geht es bei Variante Eins um eine E-Commerce Suite und bei Variante Zwei um eine Enterprise Application Integration Lösung. Die Ansätze sind nicht neu und revolutionär. Allerdings gibt es dies im E-Commerce noch nicht.


Source: Boston Retail Partners


Wer sich auf dem Markt umsieht, merkt schnell, dass die Großen der Branche die Richtung bereits eingeschlagen haben. So z.B. bei SAP mit dem Zukauf von hybris oder IBM (Roadmap to Unified Commerce Success with OneView Commerce and IBM). Die Unternehmen versuchen mit Ihren breit angelegten Suiten so viel wie möglich abzudecken, sodass der Kunde nur noch einen Hersteller und eine Technologie hat. Abgesehen von der Bindung an nur einen Softwarepartner, bringt dieses Konzept eine Menge Vorteile mit sich. Die IT wird durch die Homogenisierung der Software- Landschaft deutlich entlastet. 

Bis es soweit ist wird es noch eine Weile dauern. Aber meisten Einzelhändler planen eine einheitliche Handelsplattform zu implementieren. 


Statistiken zum Thema Unified Commerce

Die National Retail Federation, Ecommerce Europe und Ecommerce Foundation in Partnerschaft mit Demandware (heute: Salesfore commerce cloud) eine Studie bei 300 amerikanischen, europäischen und australischen Einzelhändlern und IT-Führungskräften durch. 
Demnach wollen 53% der Befragten in den nächsten Jahren eine einheitliche Commerce-Plattform implementieren. In den nächsten 10 Jahren planen 86% der befragten Einzelhändler eine einheitliche Handelsplattform zu haben.

Darüber hinaus erwarten die befragten Händler, dass eine Konsolidierung historisch gewachsener Technologien zu einer einzigen Commerce-Plattform, einschließlich Point of Sale, E-Commerce, Call Center und Mobile zur Verbesserungen der IT Innovationskraft und deutlich mehr Effizienz führen wird. Speziell erwartet fast die Hälfte (45%) der Einzelhändler eine signifikante Verbesserung ihrer Fähigkeit die Geschäftsanforderungen schneller zu erfüllen. Weitere 35% sagen, dass sie IT-Effizienzsteigerung einschließlich Datensicherheit, Instandhaltungskosten und Infrastruktur voraussehen.

Die Befragten gaben an, dass sich die Margen, der Markenwert und die Umsatzerlöse durch eine Vereinheitlichung ihres Point-of-Sale-, E-Commerce- und anderen Consumer-basierten Plattformen verbessern werden.

Im Einzelnen stellte die Umfrage fest, dass mehr als die Hälfte (52%) eine signifikante Verbesserung gegenüber kontrollierbaren Posten, die direkten Einfluss auf die Marge haben, vorsieht. Dies einschließlich Inventarumschlag und Renditen. 

46% erwarten eine Steigerung des Markenwertes. Insbesondere erwarten sie deutliche Verbesserungen aufgrund positiver Auswirkungen auf den Gesamtkundenwert und deren Netto-Promoter-Score.

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